Anmeldung und Registrierung meiner PV Anlage
Marc D.2023-02-20T16:50:28+01:00Eine Photovoltaikanlage oder Solar-Anlage auf dem Dach hilft dabei Stromkosten zu sparen und schont dank der Erzeugung von klimafreundlichem Ökostrom, die Umwelt. Eine solche Anlage muss allerdings angemeldet werden. Wo und wie man eine PV- oder Solar-Anlage registriert, beantworten die Solar-Champions.
Muss ich meine PV Anlage anmelden?
Die Antwort lautet ja, denn jede PV Anlage und jedes Balkonkraftwerk muss angemeldet werden. Es sei denn es handelt sich um eine sogenannte Inselanlage, welche nicht „einspeist“, d. h. nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist.
Wo muss ich meine PV Anlage anmelden?
Die Anmeldung kann unmittelbar vor oder nach, spätestens jedoch ein Monat nach Inbetriebnahme der Anlage beim Markdatenstammregister der Bundesnetzagentur auf www.marktstammdatenregister.de vorgenommen werden, wobei alle Betreiber- und Anlagendaten angegeben werden müssen. Auch ein Strom. Bzw. Batteriespeicher ist zusätzlich zur PVAnlage separat anzumelden.
Diese Anmeldung bzw. Registrierung ist kostenlos und muss nicht persönlich vorgenommen werden. Der Betreiber muss sich jedoch beim Markdatenstammregister der Bundesnetzagentur registrieren und kann dann eine andere natürliche oder juristische Person, etwa den Installateur der Solaranlage oder die Solar-Champions für die Anmeldung bevollmächtigen.
Fristgerecht anmelden!
Die Anmeldung einer Solar oder PV Anlage muss fristgerecht erfolgen! Das gilt übrigens auch für Solarspeicher. Dabei spielt das Datum der Inbetriebnahme die entscheidende Rolle. Wer vorgegebene Fristen versäumt und seine Anlage nicht anmeldet, kann mit einem Bußgeld und dem Verlust der Vergütung, die es gemäß EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) für Solaranlagen gibt, sanktioniert werden.
Es gelten folgende Fristen:
EEG-Anlagen, die vor dem 1. Juli 2017 in Betrieb genommen wurden, müssen bis zum 31. Januar 2021 registriert worden sein.
EEG-Anlagen, die ab dem 1. Juli 2017 in Betrieb genommen wurden, müssen einen Monat nach Inbetriebnahme der Anlage registriert worden sein.
Bei EEG-Anlagen, die bereits zwischen dem 1. Juli 2017 und dem 31. Januar 2019 registriert wurden, müssen lediglich fehlende Daten im Webportal nachgetragen werden.
Anmeldung der PV-Anlage beim Netzbetreiber
Eine Vergütung des selbst produzierten und eingespeisten Stroms, die sogenannte Einspeisevergütung wird erst dann möglich, wenn die PV Anlage beim Netzbetreiber angemeldet wurde. Dafür muss nach erfolgter Netzverträglichkeitsprüfung ein Inbetriebnahmeprotokoll vorliegen und die Meldebescheinigung des Marktdatenstammregisters, die man sich nach der Anmeldung als Dokument herunterladen kann.
Achtung! Ohne Inbetriebnahmeprotokoll kann die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz nicht genehmigt werden.
PV Anlage dem Finanzamt melden
Wer eine Solaranlage angemeldet hat und betreibt, gilt als Unternehmer, sobald der erzeugte Solarstrom in das öffentliche Netz einspeist wird. Daher sollte die PV Anlage innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme auch beim Finanzamt angemeldet werden.
Bei der Besteuerung spielt der prognostizierte Jahresumsatz eine entscheidende Rolle. Ab 17.500,- Euro p. a. werden Umsatzsteuern fällig! Unterhalb der 17.500,- Euro Schwelle kann die sogenannte Kleinunternehmerregelung greifen und es fallen keine Umsatzsteuern an. Ab einem Umsatz von 17.500,- Euro p. a. ist im Folgejahr der Inbetriebnahme der PV-Anlage zudem eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung („Anlage EÜR“) an das Finanzamt zu übermitteln, bei ´gewerblicher Nutzung , muss zusätzlich zur „Anlage EÜR“ auch Auskunft über die Einkünfte aus dem Gewerbebetrieb („Anlage G“) erteilt werden.
Für eine PV Anlage mit weniger als 10 kW Peak Leistung kann neben der Kleinunternehmerregelung zudem die sogenannte Vereinfachungsregelung in Anspruch genommen werden und die Einspeisevergütung steuerfrei vereinnahmt werden.
Wichtig! Gängige Eigenheim Solar-Anlagen in der Größe bis 10 kW Peak liegen weit unterhalb der Schwelle von 17.500,- Euro Vergütung und können somit immer die Kleinunternehmerregelung, als auch die Vereinfachungsregelung in Anspruch nehmen.
PV-Anlage beim Gewerbeamt anmelden
Gegebenenfalls muss der Betrieb einer Photovoltaikanlage auch beim Gewerbe- oder Ordnungsamt angemeldet werden. Dies ist jedoch erst dann nötig, wenn ein jährlicher Gewinn von mehr als 24.500,- Euro anfallen sollte, was zumeist erst bei größeren Solar- oder PV Anlagen mit einer Modulfläche von mehr als 30 m2 und oder einer Leistung von deutlich über 10 kWp der Fall ist.
Ist die PV-Anlage allerdings auf einem gewerblich genutzten Gebäude installiert, hat die Gewerbeanmeldung unabhängig von Größe und Ertrag der Anlage zu erfolgen.
In Stichpunkten
1. PV Anlage bei der Bundesnetzagentur registrieren
2. PV Anlage beim Netzbetreiber registrieren
3. PV Anlage beim Finanzamt anmelden
4. PV Anlage beim Gewerbeamt anmelden (opt.)